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Hallo Saleh,
erzähl mal, wann bist Du denn nach Deutschland gekommen und wie war das für Dich?
Ich bin 2017 von Palästina nach Deutschland gekommen, da ich aus meiner Heimat fliehen musste. Dann habe ich zuerst einen Integrationskurs besucht und anschließend meine Ausbildung in Plauen angefangen.
Deutsch zu sprechen war am Anfang wirklich schwer. Aber ich hab immer wieder nachgefragt, wenn ich etwas nicht verstanden habe oder wusste.
Du hast eine Ausbildung als Friseur bei Mod´s Hair in Plauen gemacht. Warum hast Du dich dafür entschieden?
Schon früher in meiner Heimat wollte ich Barbier, also ein Friseur für männliche Kunden, werden. Der beste Freund meines Vaters hatte einen Barbier-Salon und dort habe ich immer mal mit geholfen. Als ich dann in Deutschland war habe ich bei der Handwerkskammer nachgefragt ob ich in diesem Handwerk eine Ausbildung machen kann. Barbier ist in Deutschland aber kein Ausbildungsberuf, deswegen habe ich Friseur gelernt. Und Frau Rothe hat mir die Chance gegeben.
In Deutschland haben wir für die Ausbildung das duale System – das heißt du hast einen ständigen Wechsel zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Wie war das für Dich?
Das duale System war gut – denn es ist sehr abwechslungsreich. Durch den Wechsel zwischen Arbeit und Berufsschule wird es nicht langweilig. Deutsch war am Anfang ganz schön schwer, aber während der Ausbildung habe ich es gelernt. Man muss einfach den ersten Schritt machen und ein Unternehmen finden, das einen unterstützt. Jeden Tag lernt man ein bisschen was dazu.
Das klingt super! Im September hast du Deine Ausbildung bestanden – herzlichen Glückwunsch! Wie sieht denn jetzt dein Arbeitsalltag aus?
Ich habe im Salon meinen eigenen Raum, den ich als Barbier nutzen kann. Dort bediene ich vor allem männliche Kunden und schneide Haare und Bärte. Aber auch Frauen mit kurzen Haaren sitzen auf meinem Stuhl. Wenn ich gerade keine Kunden habe, dann helfe ich den anderen Kollegen.
Haare färben ist dabei zum Beispiel nichts so meins. Am liebsten kümmere ich mich um die Barbierarbeiten. Besonders stolz bin ich auf meinen eigenen Barberstuhl. Meine Chefin meinte vor einer Weile zu mir, dass Sie eine Überraschung für mich hätte. Ein paar Tage später stand auf einmal ein riesen Karton im Salon – da war dann der Stuhl drin. Und jetzt habe ich meinen eigenen Barber-Raum. Das ist klasse!
Und für die Zukunft – hast Du Pläne?
Ja! In der Zukunft möchte ich noch meinen Friseur-Meister machen und anschließend einen eigenen Barbershop eröffnen.
Wie sieht denn dein Leben neben der Arbeit aus? Hast Du dich in Plauen gut eingelebt?
Ja, das habe ich. Ich habe hier mittlerweile einen großen Freundeskreis. Der ist bunt gemischt – Deutsche, Armenier, Albaner, und und und.
In meiner Freizeit spiele ich sehr gerne Billiard oder Tischtennis. Bei gutem Wetter fahre ich mit meinen Freunden auch gern zur Talsperre Pöhl.
Mir gefällt es hier in der Region und ich möchte hier auch gerne bleiben. Als ich nach Deutschland gekommen bin habe ich eine Weile in Berlin gewohnt. Klar ist das dort cool, aber auch ziemlich stressig. Dann bin ich nach Plauen gezogen und hier hat man eine gute Mischung zwischen Stadt und Natur. Hier gibt es alles und wenn man doch mal in eine Großstadt möchte, dann sind Dresden, Leipzig oder Berlin nicht weit.
Es freut uns, dass du hier so gut angekommen bist! Danke Dir für das Interview Saleh!