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Mit guter Leistung und Engagement zum Erfolg

Etelka Kobuß kam vor 28 Jahren aus Ungarn nach Deutschland. Heute ist sie Ausländerbeauftragte der Stadt Chemnitz. Im Interview hat sie mit uns über ihre Arbeit gesprochen und uns auch verraten, was ihr an ihrer neuen Heimat am besten gefällt.


Seit wann arbeiten Sie schon in Deutschland und warum haben Sie sich bei der Auswanderung für Deutschland als Ziel entschieden?

Ich lebe seit 1991 in Deutschland, in Chemnitz. Meine erste Arbeitsstelle bekam ich 1995. Seit 2009 bin ich bei der Stadtverwaltung Chemnitz beschäftigt.


Gab es Schwierigkeiten bei der ‚Übersiedlung‘? Falls ja, wie konnten Sie sie bewältigen? Hatten Sie Hilfe bei der Anerkennung von Abschlüssen, bei der Job- und Wohnungssuche usw.? Falls ja, von wem?

Die Entscheidung, nach Deutschland zu übersiedeln traf ich aus familiären Gründen: Mein Ehemann ist deutscher Staatsangehöriger. Als ich 1991 nach Chemnitz kam, sprach ich noch kein Deutsch. Es gab auch Schwierigkeiten mit meinem Hochschulabschluss, der nicht anerkannt wurde. Das alles machte die Arbeitssuche am Anfang sehr schwer. Meine erste Tätigkeit – Verkaufshilfe in einem Einrichtungshaus – entsprach so gar nicht meiner Vorstellung von dem, was ich machen möchte. Vorübergehend, als Überbrückung war es aber trotzdem eine gute Zeit. Um mich beruflich zu verändern, habe ich ein zweites Sozialpädagogikstudium an der TU Chemnitz absolviert. Bereits während des Studiums begann ich im Arbeitsfeld tätig zu werden. Der lange Weg war nur mit Unterstützung meiner Familie möglich. Strukturelle Hilfe gab es so gut wie nicht.


Wenn Sie die Arbeitsbedingungen in Ihrem Heimatland mit denen in Deutschland vergleichen, was ist besser, was ist vielleicht nicht so gut?

Nach so vielen Jahren ist es schwer zu beurteilen, was besser und was schlechter ist. Die Welt hat sich ja in den vergangenen 28 Jahren ganz schön verändert. Gute Leistung und Engagement wird dort wie hier von einem verlangt. Da gibt es kaum Unterschiede. Finanziell betrachtet ist die Entlohnung in Deutschland möglicherweise attraktiver.


Wie sind Sie auf Ihren aktuellen Arbeitgeber aufmerksam geworden?

Weniger der Arbeitgeber, vielmehr die Tätigkeit war, was mich zu einem Wechsel bewegt hat. Zuletzt war ich als Arbeitsvermittlerin bei der Agentur für Arbeit tätig gewesen: ein spannendes Tätigkeitsfeld, Arbeit mit und für Menschen, aber auch mit vielen Verwaltungsaufgaben. Ich wollte gerne was Kreatives machen, etwas für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Als Migrationsbeauftragte der Stadt Chemnitz kann ich genau dies tun. Deshalb habe ich mich für die Stelle beworben.


Was macht die Arbeit bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber aus? Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Job, was wäre vielleicht noch zu verbessern?

Es ist eine überaus kreative Tätigkeit: Ich organisiere Veranstaltungen, führe Einzelfallberatungen durch, arbeite mit anderen Bereichen der Verwaltung aber auch mit freien Trägern zusammen. Wir entwickeln gemeinsam neue Ideen und gestalten die Integration in unserer Stadt. Da es eine weisungsfreie Tätigkeit ist, kann ich selbst kreativ gestalten. Verbesserungswürdig wäre vielleicht die räumliche Anbindung. Ich wünsche mir einen viel freieren Zugang von Bürgerinnen und Bürgern. Ein Büro, dessen Tür offen steht.


Ihr Tipp für junge Menschen, die von einem Job in Deutschland träumen?

Man muss nicht gleich auswandern. Aber Auslandserfahrung zu sammeln, sich die eigenen Grenzen bewusst zu machen, die Welt aus einer anderen Perspektive zu erfahren ist alleine schon eine gute Sache – nicht nur beruflich betrachtet. Es gehört ein bisschen Mut dazu, aber es lohnt sich, es auszuprobieren.


Welches Vorurteil über die Deutschen hat sich für Sie bestätigt? Welches stimmt überhaupt nicht?

Ich hatte keine Vorurteile gegenüber Deutschen. Als junger Mensch war ich eher neugierig auf das Neue und dachte wenig darüber nach, wie die Menschen hier so sind. Im Nachhinein betrachtet sind es vielleicht die strenge Pünktlichkeit (mit ihren Vor- und Nachteilen) und die Neigung zu „Formularismus“, die sich als „Vorurteile“ bestätigen lassen. Aber Bürokratie bedeutet auch – gut ausgeführt und nicht unnötig verwendet – eine gewisse Verlässlichkeit im System. Daher sehe ich an manchen Vorgängen, die sich bürokratisch gestalten, gar nicht so sehr die Nachteile.


Welche typisch Deutschen Dinge haben Sie sich angewöhnt?

Ich liebe die Weihnachtszeit in Deutschland. Weihnachten ist für mich ein typisch deutsches Fest. Egal, wie modern der Lebensstil heutzutage auch sein mag, das Zusammenkommen zu Weihnachten ist den Deutschen heilig – es ist ein Fest, das man mit der Familie verbringt. Wir feiern Weihnachten so richtig mit Pyramiden, Räuchermännel und Stollen.

Ich liebe aber auch das Ritual Kaffee trinken mit Kuchen und natürlich das Grillen.


Was machen Sie am liebsten, wenn Sie nicht auf Arbeit sind?

Da bleibt leider nicht viel Zeit übrig, denn auch im eigenen Hof und Garten gibt es ja zu tun. Gartenarbeit finde ich aber schön, da sieht man tatsächlich, wenn man was gemacht hat. Sonst aber lese ich sehr gerne – von Zeitschriften bis zu dicken Wälzern. In Deutsch und in Ungarisch.


Welches ist Ihr Lieblingsausflugsziel in der Region?

Ich mag Leipzig sehr. Eine tolle Stadt mit viel Leben und Vielfalt.


Wenn du jetzt auch scharf auf einen Job in Chemnitz bist, dann schau einfach auf chemnitz-zieht-an.de, finde deinen Traumjob und bewirb dich. Wir sehen uns.

Bis bald in Chemnitz.

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